Ein geländegängiges Fahrzeug des DRK steht vor einer Wiese, im Hintergrund ist ein ADAC Hubschrauber zu sehen
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Die Bergwacht in Rheinland-Pfalz: Helfer nicht nur in schwierigem Gelände

Kletterunfälle, Stürze von Mountainbikern oder Wanderern in unwegsamem Gelände – das sind typische Einsatzgebiete für die Bergwacht, so die offizielle Bezeichnung der „Bergretter“ in Deutschland.

Der DRK Ortsverein Ettringen e.V. zum Beispiel hat 2016 unter der Leitung von Nico Syré die Bergwacht in Ettringen ins Leben gerufen. Inzwischen besteht die dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) angeschlossene Bereitschaft aus 28 Personen, viele davon mit medizinischem Hintergrund.

„In unserer Gruppe gibt es sieben Rettungssanitäter, zwei Rettungsassistenten, drei Notfallsanitäter und zwei Notärztinnen, alle anderen haben eine Sanitätsausbildung beim DRK durchlaufen. Ausgebildete Bergwacht-Retter durchlaufen zudem eine fundierte technische Ausbildung, da wir bei der Geländerettung mit Seilaufbauten und ähnlichem arbeiten“, berichtet Nico Syré.

Bergrettung zwischen Felsen und steilen Abhängen

Neben Ettringen gibt es auch in Cochem, Kirn, Rengsdorf, Rotenfels und im Westerwald ehrenamtliche Bergwacht-Bereitschaften. Zur Zeit sind rund 120 Bergwachtretter*innen im Einsatz. 20 von ihnen verfügen zusätzlich über die Ausbildung zum Luftretter, die sie im Bergwachtzentrum für Sicherheit und Ausbildung in Bad Tölz absolviert haben.

In der Nähe aller Standorte befinden sich anspruchsvolle Felsformationen oder Klettersteige, an denen es in unwegsamem Gelände häufiger zu schweren Kletterunfällen kommt. Auch Mountainbiker, die auf einem Trail die Kontrolle über ihr Zweirad verlieren und schwer stürzen, werden von der Bergwacht gerettet.

„Hallo Bergwacht – könnt ihr uns helfen?“

„In Rheinland-Pfalz ist aufgrund der Gesetzeslage die örtliche Feuerwehr bei allen Rettungseinsätzen dabei. Bei Bedarf werden wir daher von der zuständigen Leitstelle zusammen mit der Feuerwehr alarmiert“, berichtet Syré.

In Ettringen klappt diese Zusammenarbeit sehr gut, nicht zuletzt aufgrund der guten Ausrüstung der dortigen Bergwacht, die unter anderem über einen geländegängigen Unimog als Rettungswagen verfügt. „Insgesamt haben wir in Ettringen in 2020 16 Einsätze absolviert, die im Durchschnitt etwa drei Stunden dauerten. Pro Einsatz waren zwischen zwei und zehn Personen aus unserer Einheit beteiligt. An allen rheinland-pfälzischen Bergwacht-Standorten zusammen gab es für die 120 Bergretterinnen und Bergretter in 2020 43 Einsätze – bei steigender Tendenz seit 2018“, so Syré.

Bergwachtretter: Auch außerhalb der Berge im Einsatz

Die DRK-Bergwacht wird übrigens nicht nur bei Unfällen im Gelände gerufen. Sie unterstützt auch bei anderen Einsätzen, die eine technische, notfallmedizinische und sportliche Ausbildung erfordern. Typische Beispiele sind Kran-und Seilbahnrettungen.

Diese Vielseitigkeit der Einsätze macht die Bergwacht attraktiv für Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten. Nico Syré: „Wer mitmachen möchte, muss vor der eigentlichen Ausbildung zunächst einen Sporttest ähnlich dem deutschen Sportabzeichen absolvieren, denn eine gewisse Grundfitness ist neben technischem Verständnis unabdingbar. Schließlich wiegt allein die Ausrüstung aus Klettergurt, Seilen, Karabinern und einem großen Sanitätsrucksack um die 40 Kilogramm.“

So spannend und vielseitig die Arbeit der Bergwacht auch ist: Nico Syré und die anderen Bergwachtretter würden gerne auf möglichst viele Rettungseinsätze verzichten: „Wer rücksichtsvoll unterwegs ist, die eigenen Fähigkeiten richtig einschätzt und eine gute Ausrüstung hat, kann viele Unfälle mit langwierigen Folgen vermeiden.“

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