Frau betrachtet Aussicht von der Ramburg
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Wandern im Alter: So bleiben Sie fit, gesund und optimistisch

Der Mensch hat Wandern in den Genen. Seit jeher sind wir zu Fuß unterwegs, oft über lange Strecken. Heute entdeckt die Generation 60+ das Wandern neu, um etwas für ihre Gesundheit zu tun und aktiv zu bleiben.

Wer regelmäßig wandert, trainiert die Muskulatur, stärkt das Herz-Kreislauf- und Immunsystem und verbessert das Gleichgewicht. Das gilt besonders für ältere Menschen, die gerne etwas für ihre Gesundheit tun möchten, aber keine Lust auf ein Fitnessstudio haben.

Der Weg ist das Ziel: Langsam anfangen und danach Schritt für Schritt die Länge und den Schwierigkeitsgrad der Touren steigern, vielleicht bis hin zu einer Weitwanderung längs durch Deutschland, wie sie Rüdiger Ehrenbeck im Vorruhestand unternahm. Oder träumen Sie vom Jakobsweg? Immerhin ein Fünftel der Pilger, die Santiago di Compostela wandernd erreichen, sind 60 Jahre und älter. Doch keine Bange, es muss nicht gleich Santiago sein – auch kürzere Strecken haben große Wirkung. 

Wandern ab 60: So kommen Sie in Schwung

Ein guter Start ins Wandern sind zunächst längere Spaziergänge in der Ebene. Wenn das gut klappt, können Sie allmählich Tempo und Streckenlänge steigern und sich an ersten Steigungen ausprobieren. Wichtig ist, sich nicht zu überfordern: Wer beim Gehen noch locker plaudern kann, bewegt sich im richtigen Bereich. Wahrscheinlich spüren Sie bereits nach einigen kleineren Touren, wie Sie Kraft und Muskulatur aufbauen und es immer besser geht. Ganz nebenbei tanken Sie Sonnenlicht und Sauerstoff – und das tut Körper, Geist und Seele gut. 

Ein älteres Paar balanciert über einen Baumstamm
Wandern trainiert nicht nur die Muskulatur, sondern stärkt auch das Herz-Kreislauf-System und verbessert das Gleichgewicht.
Wandern im Alter stärkt Herz und Kreislauf

Studien des Instituts für Leistungsdiagnostik und Gesundheitsförderung e.V. (ILUG) der Universität Halle-Wittenberg (2012) und der SRH Hochschule für Gesundheit in Karlsruhe (2019) über die Wirkungen des Gesundheitswanderns haben festgestellt, dass sich auch durch leichte Wanderungen die Kraftausdauer und Koordination verbessern, die wahrgenommene Anstrengung abnimmt und der Blutdruck sinkt.

Für die Deutsche Herzstiftung und den Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) ist regelmäßiges Wandern eine besonders herzfreundliche Bewegungsform für Menschen über 60: Die Bewegung beim Wandern verbessert die Pumpleistung des Herzens und hält die Blutgefäße elastisch, wodurch Puls und Blutdruck sinken. Damit verringert sich auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wandern hilft außerdem, Übergewicht zu reduzieren, die Blutfettwerte zu senken und den Blutzuckerspiegel zu regulieren.

Sturzprophylaxe durch Wandern

Dass Wandern Ihren Bewegungsapparat stärkt, merken Sie bereits nach wenigen Wanderungen. Weil Sie sich auf weichem Waldboden, dann wieder auf unebenen Wegen mit Wurzeln und Steinen sowie auf Schotter-, Kies- und Asphaltwegen bewegen, muss sich der Körper ständig anpassen. Diese Abwechslung trainiert die Gelenke und stärkt Knochen, Sehnen und Bänder – und das wiederum verringert die Sturzgefahr. Wer sich anfangs unsicher fühlt, kann zu Wanderstöcken greifen. Sie entlasten zusätzlich besonders beanspruchte Gelenke, wie zum Beispiel die Knie beim Abwärtsgehen.

Zwei Wanderer mit Wanderstöcken
Wanderstöcke entlasten besonders beanspruchte Gelenke, wie zum Beispiel die Knie beim Abwärtsgehen.
Mit Wandern mentale Stärke aufbauen und erhalten

Wie positiv sich Wandern in jedem Alter auf die mentale Verfassung auswirkt, belegen die bereits genannten Studien zum Gesundheitswandern. Das liegt nicht nur an der Bewegung, sondern auch an der beruhigenden Wirkung der Natur: weniger Reize, mehr Achtsamkeit, mehr Licht und mehr Sauerstoff verringern das Risiko für depressive Verstimmungen. Studien zeigen zudem, dass regelmäßige Bewegung im Grünen stressmindernd wirkt, die kognitive Leistungsfähigkeit erhält und möglicherweise sogar das Demenzrisiko senkt.

Gemeinsam unterwegs statt einsam zu Hause

Besonders viel Freude macht Wandern, wenn Sie in einer geselligen Gruppe unterwegs sind. Gleichgesinnte können Sie zum Beispiel bei Gesundheitswanderungen mit speziell ausgebildeten Wanderführerinnen und -führern kennenlernen. Solche Angebote werden häufig von Krankenkassen als Präventionskurs unterstützt. Auch örtliche Wandervereine und Sportgruppen bieten auf die Generation 60+ zugeschnittene Touren an. Oder Sie hören sich bei Freunden und Bekannten um – vielleicht lassen sich einige von Ihrer Begeisterung fürs Wandern anstecken.

Eine Wandergruppe unterwegs im Pfälzerwald
Besonders viel Freude macht Wandern, wenn Sie in einer geselligen Gruppe unterwegs sind.
Passende Touren für ältere Wanderer

Auf unserer Website finden Sie in der Rubrik „Wanderwege“ auch kürzere und einfachere Wanderungen für Einsteiger. Und wer schon besser trainiert ist, kann die ersten Halbtageswanderungen ausprobieren und sich dann weiter steigern. Oder Sie stöbern in Ihrer Buchhandlung oder Stadtbücherei in den vielen schönen Büchern mit Tourenvorschlägen. Und vor allem: Genießen Sie jede Minute draußen und entdecken Sie Ihre neue Bewegungsfreiheit. Fürs Wandern ist es nie zu spät!

Wie wäre es zur Abwechslung mal mit einem Gesundheitswanderkurs im Rahmen einer AktivPLUS-Gesundheitsreise? Die BKK Pfalz bezuschusst die Präventionsreisen mit bis zu 150 Euro.

Neben dem Wandern gibt es noch viel mehr Entspannungsmöglichkeiten. Und das Beste: Diese Präventionskurse werden bezuschusst von der BKK Pfalz

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