Blick auf einen Apfelbaum
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Was sind eigentlich Streuobstwiesen?

Äpfel, Birnen, Pflaumen, Walnüsse, Pfirsiche und Kirschen – heimische Früchte wie diese wachsen oft auf Streuobstwiesen. Viel Platz haben die verschiedenen Bäume, die ohne Spalier einfach so wachsen dürfen, wie sie möchten.

Für uns ist Obst ein ganz selbstverständliches Lebensmittel. Doch früher sah das anders aus. Wer keinen eigenen Garten mit Obstbäumen hatte, konnte sich Obst oft nicht leisten. Deshalb wurden vor allem im 18. Jahrhundert in Deutschland und anderen mitteleuropäischen Ländern rund um Dörfer und Städte Streuobstwiesen und Obstalleen angelegt, damit sich die Bevölkerung kostenlos mit Obst versorgen konnte.

Wie sehen Streuobstwiesen aus?

Streuobstwiesen gibt es bis heute, zum Beispiel im Südpfälzer Bienwald. Entlang des Entdeckungspfades durch die Streuobstwiesen stehen die Bäume locker verstreut auf grünen Wiesen, die hohen Stämme oft krumm und knorzig. Mit etwas Glück trifft man auf eine Schafherde, die friedlich unter den Bäumen weidet. Für einen ersten Spaziergang empfiehlt Wanderfit den Tag der Streuobstwiese, der 2022 auf den 29. April fällt. Dann sollten noch einige der Obstbäume in voller Blüte stehen – so übrigens auch bei unserer Wanderroute durchs Dernbacher Tal.

Was für ein Unterschied: Auf heute üblichen Obstplantagen drängen sich bis zu 3.000 Obstbäume auf 10.000 Quadratmetern. Auf Streuobstwiesen hingegen stehen auf der gleichen Fläche gerade mal 80 bis 120 Obstbäume.

Was passiert mit dem Obst der Streuobstwiesen?

Die Obsternte auf Streuobstwiesen ist sehr aufwendig: Die Früchte sind zu unterschiedlichen Zeitpunkten reif und müssen von Hand gepflückt werden. In manchen Gemeinden können Sie daher als Erntehelfer mit anpacken. Kinder erfreuen sich an den mobilen Saftpressen, die in der Erntezeit mancherorts unterwegs sind.

Vielleicht sind Ihnen auch schon einmal gelbe Bänder an Obstbäumen aufgefallen. Von diesen Bäumen darf zur Erntesaison Obst gepflückt werden. Seit 2021 gibt es die Aktion "Gelbes Band" in der Pfalz. Pünktlich zur Erntezeit finden Sie auf Pfälzerwald.de dann auch eine Karte mit eingezeichneten Bäumen in der Region. Auch aktuelle Infos und Termine rund um Streuobst sind hier zu finden.

Einige Gemeinden liefern das Obst der Streuobstwiesen an kleine Mostereien, die daraus Saft machen. Die geernteten Walnüsse landen zumeist in einer Ölmühle. Sollten Sie einen großen Obstgarten haben: In der Datenbank des NABU sind mehr als 380 stationäre und mobile Mostereien und Ölmühlen erfasst, die Ihre Ernte zu Saft oder Öl verarbeiten.

Blick auf Streuobstwiese
Der Entdeckungspfad durch die Streuobstwiesen im Bienwald informiert auch über die Tier- und Pflanzenwelt.
Warum sind Streuobstwiesen wichtig?

Wirtschaftlich sind Streuobstwiesen nicht, deshalb gehören sie inzwischen zu den gefährdeten Biotopen. Was sie wertvoll macht, ist die Vielfalt der alten Sorten, die für künftige Neuzüchtungen genutzt werden können. Immerhin gibt es mehr als 1.200 Apfelsorten, 1.000 Birnensorten, 250 Kirschsorten und 320 Zwetschgensorten. Manche sind besonders klima-, krankheits- und schädlingsresistent. Andere schmecken köstlich aus der Hand, die nächsten sind ideal als Kuchenbelag oder für schmackhafte Marmeladen oder Gelees.

Welche Tiere leben auf Streuobstwiesen?

Streuobstwiesen sind ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Je nach Standort und Boden leben hier zwischen 2.000 und 5.000 verschiedene Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. Für Bienen, Hummeln und viele andere Insekten sind die blühenden Obstbäume und die vielen Wiesenkräuter und Wiesenblumen eine wichtige Nahrungsquelle. Auch Eidechsen, Mäuse, Siebenschläfer und Igel finden hier einen idealen Lebensraum. Und in den Baumhöhlen der Obstbäume bauen Vögel wie Halsbandschnäpper, Steinkauz und Spechte ihr Nest.

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