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Was tun gegen Müll und Abfälle im Wald?
Unser Wald hat bereits ohne Abfälle genug Stress, das zeigt der aktuelle Waldzustandsbericht. Doch leider wachsen zusätzlich die Müllmengen unter Büschen und Bäumen. Seit Jahren steigen die Entsorgungskosten für größere Müllablagerungen wie Bauschutt und Co.
Was liegen bleibt und verrottet, sind sogenannte Kleinabfälle. Das liegt auch, aber nicht nur, an Corona: Deutlich mehr Menschen sind im Wald unterwegs und einige davon entsorgen leere Getränkedosen, Flaschen, Umverpackungen, benutzte Masken und Papiertaschentücher rechts und links der Wege oder an Wanderparkplätzen.
Was sich viele nicht bewusst machen: Bis Plastik, Aluminium oder Papiertaschentücher verrotten, dauert es Monate bis Jahre.
Hinzu kommt, dass Tiere durch den Verzehr von Abfällen erkranken können und die Böden durch Weichmacher und andere Chemikalien belastet werden. Umso wichtiger ist, solche Abfälle zu vermeiden. Und das geht ganz einfach.
Wandern ohne Müll und Abfall – so klappt es:
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Grundsätzlich sollten Sie alle Abfälle wieder zurück nach Hause mitnehmen. Packen Sie daher eine kleine Abfalltüte für Taschen- und Feuchttücher, Bonbonpapiere, Kaugummis oder organische Abfälle wie Bananen- oder Apfelsinenschalen in den Rucksack.
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Verzichten Sie auf „To go"-Verpflegung mit ihren Umverpackungen. Stattdessen können Sie bereits zu Hause alles in wiederverwertbare Behälter und Trinkflaschen füllen.
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Wenn Sie sehen, dass anderen etwas aus Versehen heruntergefallen ist, sprechen Sie sie freundlich darauf an. Niemand ist perfekt!
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Wenn Sie auf größere Müllberge oder überquellende Abfalleimer stoßen, melden Sie das bitte! In der Pfalz kann dann das "Haus der Nachhaltigkeit" (Telefonnummer: 06306-9210130) entsprechende Schritte in die Wege leiten. Bitte die Öffnungszeiten beachten.
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Wer Karma-Punkte sammeln möchte, packt eine größere Mülltüte und Plastikhandschuhe ein, um entlang des Wegs Abfälle einzusammeln.
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Wer im Wald mal muss, sollte sein Papier "danach" ordentlich entsorgen. Wenn kein Abfalleimer in der Nähe ist, nutzen Sie mitgebrachtes Toilettenpapier, denn Taschentücher haben eine viel längere Verrottungszeit!
Apfelgehäuse | 2 Wochen |
Papiertüte | 6 Wochen |
Zeitung | bis 3 Jahre |
Bananenschale | bis 3 Jahre |
Papiertaschentuch | bis 5 Jahre |
Kaugummi | bis 5 Jahre |
Zigarettenkippe | bis 7 Jahre |
Plastiktüte | bis 20 Jahre |
Kaffeebecher | 50 Jahre |
Blechdose | bis 100 Jahre |
Plastiksack | 120 Jahre |
Aluminiumfolie | 700 Jahre |
Babywindel | bis 800 Jahre |
Plastikflasche (PET) | bis 1.000 Jahre |
Batterie | bis 1.000 Jahre |
Glasflasche | bis 50.000 Jahre |
Wie viele Menschen etwas gegen die Vermüllung des Waldes tun möchten, hat der erste Dreck-weg-Tag im Biosphärenreservat Pfälzerwald im November 2020 gezeigt. Michael Leschnig vom Haus der Nachhaltigkeit hat zusammen mit anderen Organisationen und engagierten Landschaftsfotografen diesen Aktionstag ins Leben gerufen – und war überwältigt von der Resonanz: „Allein über Facebook haben sich mehr als 800 Menschen für die Aktion angemeldet. Hinzu kamen zahlreiche Helferinnen und Helfer, die von der Aktion gehört und mitgemacht haben“. Da wegen Corona keine zentralen Sammelstellen eingerichtet werden konnten, wurden die Teilnehmenden gebeten, die gesammelten Abfälle zu Hause ordnungsgemäß zu entsorgen.
Die Aktion ist keine Eintagsfliege: „Wir planen bereits eine Folge-Aktion am World-Cleanup-Day, dem weltweiten Aktionstag für eine saubere Umwelt“, erklärt Leschnig.
Notieren Sie sich diesen Termin gerne heute schon in Ihrem Kalender! Seit 2022 gibt es zudem den überregionalen Waldputztag, der 2024 am 16. März stattfindet, und an dem sich jede und jeder beteiligen kann.