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Wandern: Erholung für gestresste Augen

Wissen Sie, wie viele Stunden Sie an einem normalen Tag auf Ihren PC, Ihr Laptop oder Tablet, Ihr Smartphone oder Ihren Fernseher schauen? Oder wie viele Stunden Sie sich in geschlossenen Räumen aufhalten – mit wenig Sauerstoff und vielleicht sogar viel künstlichem Licht? Unsere Augen strengt das an – und sie lechzen geradezu nach erholsamen Momenten, wie das Wandern sie bietet.

Die Augen sind unsere Fenster zur Welt. Ganz selbstverständlich. Immer bereit, Neues aufzunehmen. So lange, bis wir das Eine oder Andere nicht mehr scharf sehen und eine Sehhilfe unser ständiger Begleiter ist. Mehr als 40 Millionen Menschen in Deutschland ab 16 Jahre leiden unter einer Fehlsichtigkeit. Ein Viertel davon ist kurzsichtig, sieht also schlecht in die Ferne – bei steigender Tendenz.

Bildschirmarbeit und Handy schwächen Augen

„Müde und trockene Augen, ein verspannter Nacken oder Kopfschmerzen sind die ersten Anzeichen dafür, dass wir unsere Augen zu sehr strapazieren. Die Brille ist dann die nächste Stufe – und ein deutliches Zeichen, dass wir unsere Augen zu sehr beanspruchen“, so die Erfahrung der Augenfitness- und Visualtrainerin Martina Buchheit.

Schon bei Kindern lässt sich beobachten, wie das häufige Sehen auf kurze Distanzen die Entwicklung der Sehschärfe beeinflusst. „Gerade bei Kindern ist der Wechsel verschiedener Sehdistanzen von ganz nah bis ganz weit weg wichtig für scharfes Sehen. Fehlt diese Vielfalt, entwickeln Kinder bereits in jungen Jahren eine Myopie, also Kurzsichtigkeit“, erläutert die Augentrainerin.

Bei Erwachsenen beobachtet sie hingegen immer häufiger das Phänomen des trockenen Auges, das zu wenig Tränenflüssigkeit bildet. „Sobald wir auf einen Bildschirm starren, blinzeln wir weniger und bilden daher weniger Tränenflüssigkeit“, erklärt sie. Die abgestandene Luft in vielen Räumen tut ihr Übriges. Häufig fehlt es auch an ausreichend Tageslicht und Sauerstoff, den die Hornhaut der Augen braucht, um gut versorgt zu sein.

Bewegung in der Natur: Erholung für gestresste Augen

Wandern oder Spaziergänge in der frischen Luft tun den Augen gut. Sie bekommen viel Sauerstoff, sodass sich die Hornhaut erholt, die sich nicht selbst mit Sauerstoff versorgen kann. Das Gehen regt den Kreislauf an, was die gesamte Durchblutung verbessert, auch die der Augen. Die Möglichkeit, die Augen schweifen zu lassen und dadurch ganz automatisch verschiedene Sehdistanzen zu trainieren, stärkt Sehvermögen und Sehverhalten. „Besonders wichtig ist jedoch das Sehen in die Ferne, zum Beispiel bei einer Rast an einem schönen Aussichtspunkt. Dabei entspannen unsere Augenmuskeln und erholen sich vom Stress des zu langen und intensiven Nah-Schauens“, erläutert Martina Buchheit. Bereits ab einer Entfernung von sechs Metern setzt in der Regel, so die Visualtrainerin, eine vollständige Augenentspannung ein.

Mit einer kleinen Augenpause pro Woche beim Wandern ist es für die meisten allerdings nicht getan, um über lange Jahre scharf, kontrastreich und farbintensiv zu sehen. Martina Buchheit: „Ich empfehle meinen Klienten regelmäßige Bildschirmpausen während der Arbeit. Idealerweise sollte sich das Auge spätestens nach einer Stunde kurz entspannen. Die Erholungsphase kann eine Dauer von 20 Sekunden bis fünf Minuten haben, je nach Arbeitsbedingungen. Je nach Arbeitsaufkommen sollten Menschen, die an Bildschirmen arbeiten, längere Pausen nicht vor dem Bildschirm, sondern in gut belüfteten Räumen oder noch besser draußen bei einem kurzen Spaziergang an der frischen Luft verbringen. Das gilt besonders für die Mittagspause.“

Regelmäßige Augengymnastik stärkt Sehkraft

Menschen, die über Stunden vor Bildschirmen sitzen, profitieren außerdem von Augenentspannungs- und Ausgleichsübungen speziell für die Augen.

Eine einfache Übung gegen trockene Augen sind die „wütenden Augen“. Durch das mehrmalige feste Zusammenpressen der Augen wird die Tränenflüssigkeitsproduktion angeregt. „Wer diese Übung nicht mag, sollte bei der Bildschirmarbeit oder dem Blick aufs Handy immer wieder bewusst und regelmäßig blinzeln“, beschreibt Martina Buchheit eine alternative Übung.

Um die Augen zu lockern, hilft es, im Raum Gegenstände in unterschiedlicher Entfernung mit dem Blick abzutasten. Dadurch ruht der Blick nicht mehr monoton auf dem Bildschirm und die einseitige Belastung nimmt ab.

Eine weitere Übung hilft, die Anpassung des Auges an verschiedene Distanzen zu trainieren. Martina Buchheit: „Hierzu halten Sie den rechten Zeigefinger auf Augenhöhe etwa eine halbe Armlänge entfernt, den linken Arm im ganzen Armlängenabstand dahinter und schauen dann mehrmals hintereinander abwechselnd von einem Finger zum anderen.“

Und was tun, um die Augen zu entspannen? „Hier hilft das sogenannte Palmieren. Dazu reiben Sie die Hände, bis sie richtig warm sind und legen danach die hohlen Handflächen wie kleine Schalen über die geschlossenen Augen. Atmen Sie dabei bewusst ein und aus. Durch die regelmäßige Atmung und die Dunkelheit entspannt sich die Augenmuskulatur und Sie können danach mit neuer Frische weiterarbeiten“, so der Tipp von Martina Buchheit. 

Martina Buchheit Portrait
Martina Buchheit

Martina Buchheit ist ausgebildete Augenfitness- und Visualtrainerin sowie ganzheitliche Gesundheitsberaterin und Inhaberin einer Augenschule in Ludwigshafen. Dort bietet sie Augentrainings für Kinder und Erwachsene an. Im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements führt sie Vorträge, Workshops und Seminare für Mitarbeiter durch.

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